Packend formulierte, gut strukturierte und ideenreiche Texte wünscht sich jeder Leser. Aber wie genau entstehen sie? Gerade in der Unternehmenskommunikation ist das oberste Gebot eine gute Verständlichkeit der Inhalte. Die folgenden Schreibtipps helfen, Leser zu verführen und sie für Ihren Text zu begeistern.

Gut geschriebene Texte setzen ein sprachliches Konzept voraus. Es leitet die Gedanken und fördert die Lesbarkeit. Bevor man mit dem Schreiben loslegt, empfiehlt es sich deshalb, folgende Fragen zu beantworten:

Wer ist die Zielgruppe?
Erkunden Sie das Lesepublikum. Weshalb besucht es die Website, was motiviert es, das Kundenmagazin aufzuschlagen, den Text zu lesen und hängenzubleiben? Welche Infos und Inhalte sucht die Zielgruppe? Versetzen Sie sich in Ihre Leser und finden Sie heraus, welche Themen sie faszinieren.

Welches sind die Botschaften?
Aus welchen Kernaussagen besteht der Text? Entwerfen Sie drei bis fünf Botschaften. Alles darüber hinaus strapaziert die Leserschaft. Schaffen Sie eine Aufmerksamkeitsspanne, die das Publikum positiv steuert und möglichst lange anhält. Die Tonalität richtet sich nach dem Medium und der Zielgruppe.

Wie ist der Text strukturiert?
Leserinnen und Leser schätzen übersichtliche Texte und scheuen Bleiwüsten. Sie mögen es, mit Titeln und Untertiteln geführt zu werden, und belohnen dies mit einer längeren Verweildauer. Ordnung fördert die Leserführung. Aber auch unterschiedliche journalistische Stile bereichern ein Magazin: beschreibend in den nachrichtlichen Elementen, locker in der Glosse, emotional in den Reportagen.

Wie werden Texte verständlich?
Auch komplexe technische Themen lassen sich anschaulich vermitteln. Allgemein gilt: In der Kürze liegt die Würze. Ein zu langer Satz ist nicht nur schwer verständlich – er kann auch zu Interpretationsspielräumen führen. Ein unangestrengter Satzbau fördert das Leseverständnis, besonders wenn passive Satzkonstruktionen, Schachtelsätze sowie Nominalkonstruktionen vermieden werden.

Welches Wortkonzept wählen Sie für Ihren Text?
Die richtige Wortfolge und ein klangvoller Rhythmus der Sätze sind die Früchte Ihres Konzepts. Zaubern Sie etwas Frisches, Unverbrauchtes aus Ihrer Wortkiste. Ihr Publikum soll Ihre Texte mögen.

Fazit:
Komplizierte oder langweilige Texte sind kontraproduktiv, Ihre potenzielle Kundschaft wird sie wegklicken.Verpacken Sie Ihre Botschaften in klare, verständliche Sätze, die Ihr Publikum positiv stimmen. Es wird Ihre verständlichen Aussagen mit langer Verweildauer und Loyalität belohnen.

Achtung Wortfallen:

Fremdwörter: Anglizismen sind beliebt. Aber nicht alle verstehen sie. Suchen Sie nach dem deutschen Wort. Es besteht – und verleiht Ihrem Text Frische.

Füllwörter: Füllwörter sind unnötiger Ballast. Streichen Sie sie grosszügig raus: irgendwie, auch, eben, eigentlich.

Adverbien: Adverbien sind des Texters Feind. Sie beschreiben zwar Verben, können aber meistens durch ein aussagekräftigeres Verb ersetzt werden. Die Katze ging leise an mir vorbei. Besser: Die Katze schlich an mir vorbei.

Passivkonstruktionen: Aktive Formulierungen regen zum Denken an und lösen Gefühle aus. Eine Formulierung mit einem Subjekt ist verbindlich. Der Veranstalter entscheidet morgen, ob der Anlass stattfindet ist ansprechender als Über das Stattfinden des Anlasses wird morgen entschieden.

Nominalkonstruktionen: Viele Nomen machen einen Text schwerfällig. Nutzen Sie jede Chance für ein Verb. Ihr Publikum will, dass die Geschichte mitreisst, es will Emotionen spüren, in der Geschichte versinken, mitfiebern, sich freuen.

Schachtelsätze: Schachtelsätze sind Stolperfallen. Sie sind lang, wirr und unverdaulich. Satzteile, die zusammengehören, sollen zusammenbleiben. Ein Nebensatz gehört hinter den Hauptsatz, nicht dazwischen. Mit wichtigen Informationen beginnen: Lange freuen konnte sich der Ruderer, der ursprünglich Boxer werden wollte, über seinen Sieg nicht. Die wichtigste Information, nämlich, dass er sich nicht freuen konnte, erscheint nach 14 Wörtern. Klarer ist: Nicht lange über seinen Sieg freuen konnte sich der Ruderer, der ursprünglich Boxer werden wollte.

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